Ab dem 29. März 2017 wird auf das neue TV-Übertragungssignal DVB-T2 umgeschaltet
Ältere Flachbildfernseher müssen mit neuem Receiver umgerüstet werden
Video-Streaming und IPTV als sinnvolle Alternativen
Ab dem 29. März 2017 wird in zahlreichen deutschen Ballungsgebieten die TV-Übertragungstechnik DVB-T abgeschaltet.
Das TV-Signal wird dann über den neuen Standard DVB-T2 in die deutschen Wohnzimmer übertragen.
Der Nachfolgestandard benötigt weniger Übertragungsspektrum. Die frei werdenden Funkfrequenzen können für das mobile Internet genutzt werden und damit den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten beschleunigen.
Wer auch nach dem Stichtag das TV-Programm über Antenne empfangen möchte, benötigt ein Empfangsgerät, das den Nachfolger DVB-T2 unterstützt.
Viele Flachbildfernseher, die vor 2015 hergestellt wurden, können das neue TV-Signal nicht verarbeiten. Notwendig ist dann die Anschaffung eines zusätzlichen DVB-T2-Receivers.
Zudem wird der Empfang von Privatsendern wie RTL oder Pro7 zukünftig kostenpflichtig.
Verbraucher zahlen dafür 69 Euro pro Gerät jährlich.
Größter Pluspunkt der neuen Technik ist, dass die TV-Sendungen dann in hochauflösender Qualität übertragen werden. „Ohne neues TV-Gerät oder einen zusätzlichen DVB-T2-Empfänger bleibt ab März das Fernsehbild weg“, sagt Timm Lutter, Bitkom-Experte für Consumer Electronics und Digital Media. „Verbraucher sollten sich frühzeitig informieren, ob sich die Umstellung auf DVB-T2 für sie lohnt. Für viele Haushalte sind Video-Streaming-Angebote und IPTV eine sinnvolle Alternative.“
Im Juni ergab eine Befragung im Auftrag des Bitkom, dass schon heute gut drei Viertel der deutschen Internetnutzer TV-Sendungen, Filme oder andere Videos als Stream im Internet schauen. Dafür ist ein Computer, Tablet oder ein sogenannter Smart-TV erforderlich, also ein TV-Gerät, das mit dem Internet verbunden ist. Aber auch ältere Flachbildfernseher können aufgerüstet werden. Internetfähige Streaming-Adapter wie der Amazon Fire TV Stick, Google Chromecast oder Apple TV ermöglichen Video-Streaming auf allen TV-Geräten, die über einen HDMI-Anschluss verfügen. Private TV-Sender sind auch beim TV-Streaming kostenpflichtig, können aber im Paket in einem Abo-Modell freigeschaltet werden. Dagegen sind die öffentlich-rechtlichen Sender auch hier kostenlos. Größter Vorteil des Video-Streamings: TV-Sendungen können auch nach der Ausstrahlung angeschaut werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die Sendungen anzuhalten oder vor- und zurückzuspulen. Darüber hinaus können Filme und Serien gestreamt werden, etwa von Youtube oder von On-Demand-Portalen wie Amazon Video, Apple iTunes, Google Play, Maxdome, Netflix oder Sky Go.
DVB-T2 HD löst den derzeitigen Verbreitungsstandard DVB-T ab. Im rbb-Sendegebiet wird DVB-T am Umstellungstag abgeschaltet und DVB-T2 HD eingeschaltet. In den Räumen Berlin/Potsdam und Frankfurt (Oder) findet die Umstellung am 29. März 2017 statt, im Raum Cottbus wie auch in einigen anderen Regionen Deutschlands Anfang 2019. Nutzerinnen und Nutzer des Antennenfernsehens benötigen spätestens ab dem Tag der Umstellung ein neues DVB-T2-HD-fähiges Empfangsgerät. Da die neuen DVB-T2-Geräte in der Lage sind auch DVB-T zu verarbeiten, ist ein Geräteaustausch schon jetzt sinnvoll. Die bisher genutzten Antennen können weiter verwendet werden.
In Berlin und Brandenburg nutzen den Verbreitungsweg DVB-T etwa 22,5 % bzw. 6,1 % der Fernsehhaushalte. Insgesamt 11,8 % der Haushalte in Berlin und 4,0 % in Brandenburg setzen ausschließlich auf DVB-T, ohne auf andere Empfangswege zurückzugreifen.
Das rbb Fernsehen und die anderen öffentlich-rechtlichen Programme bleiben über DVB-T2 HD unverschlüsselt und somit kostenfrei empfangbar. Der Rundfunkbeitrag deckt die Kosten für die terrestrische Verbreitung. Für den Empfang der verschlüsselten, kommerziellen Programme verlangt der Plattformbetreiber freenet TV künftig ein jährliches Entgelt.
Die ARD bietet ihren Zuschauerinnen und Zuschauern in vielen Regionen über den terrestrischen Empfang mehr Programme an. Alle angebotenen Programme werden über DVB-T2 HD in Full HD (1080p50) ausgestrahlt.
Weitere InformationenARD Digital Empfangs-Check
Mit dem Online-Empfangs-Check unter www.ard-digital.de/empfangs-check können Interessierte prüfen, wann die Umstellung in den einzelnen Regionen startet und welche Programme sie über DVB-T2 HD empfangen können.
Fragen und Antworten zu DVB-T2 HD
Sie haben eine Frage zum neuen digitalen Antennen-Fernsehen? Vielleicht finden Sie hier schon die Antwort.
Text-Quelle: Bitkom e.V. / Sonderinfo: rbb Presse / Quelle: Logo DVB-T2 HD - www.DVB-T2HD.de
Hinweis: Unsere Beiträge geben den Sach- und Rechtsstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (4.12.2016) wieder und werden nicht nachträglich aktualisiert.