„Während der Produktion lebten wir tatsächlich in einer Situation, die das widerspiegelte, was wir im Film durchmachen“, sagt Anya Taylor-Joy. „Wir waren fünf Fremde, die zu einer Ersatzfamilie zusammenwuchsen – genau wie die Teenager im Krankenhaus.“
„Horrorfilme bieten großartige Fluchtmöglichkeiten“, sagt Boone, „weil man ins Kino gehen und all die Ängste verarbeiten kann, an die man nicht denken will, wenn man nachts im Bett liegt und an die Decke starrt. Es ist eine gesunde Möglichkeit, das alles durchzustehen.
Land / Jahr _ United States of America / 2020 / 98 Min.
Produktion: _ 20th Century Studios _ Genre Films _ Sunswept Entertainment
The New Mutants /
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Bei der Rolle der Dani Moonstar, einer Native American vom Stamm der Cheyenne, war es wichtig, eine Schauspielerin mit entsprechender Herkunft zu besetzen. Blu Hunt, die in der Fernsehserie „The Originals“ mitgewirkt hat, stammt von den Lakotas ab. Sie war ganz begierig auf ihre erste Kinorolle und darauf, sich mit den Ängsten und Hoffnungen ihrer Filmfigur auseinanderzusetzen. Boone sagte der Schauspielerin, sie solle sich THE NEW MUTANTS als einen Independentfilm vorstellen, in dem es nur zufällig um Superhelden geht. „Alle Figuren haben besondere Kräfte, aber jedes Mal, wenn sie sie einsetzen, lernen sie mehr über ihre menschliche Seite“, sagt Hunt. „Irgendwann sind sie dann mit sich selbst im Reinen. Die Superkräfte dienen dabei als Verstärker.“ Die temperamentvolle und gutmütige Dani überlebte als einzige ein mysteriöses Unglück, das ihr ganzes Reservat vernichtet hat. Sie wird von Kräften gequält, die sie nicht versteht, die für sie und ihre Umgebung aber eine gewaltige Bedrohung darstellen. Sie ist neu in Milbury Hospital und fühlt sie sich sofort fehl am Platz. Außerdem werden die anderen Bewohner nach ihrer Ankunft von seltsamen Visionen und Alpträumen gequält.
Die anderen Mutanten sind bereits im Krankenhaus als Dani eintrifft, und sie löst dort seltsame Veränderungen aus. „Sie bringt durch ihre Kräfte, von denen sie bislang nichts wusste und die sie nicht kontrollieren kann, bei den anderen alles zum Vorschein, was die Teenager ursprünglich überhaupt an diesen Ort gebracht hat. Alles ist irgendwie mit ihren Kräften verbunden“, sagt Boone. „Sobald Dani dort eingeliefert wird, will sie herausfinden, was dort vor sich geht, und die Erwartungen des Publikums werden in den ersten rund zwanzig Minuten ziemlich auf den Kopf gestellt“, fügt Rosenfelt hinzu. „Sie werden sagen, ’damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.’ Blu hat ihrer Figur wirklich eine ganz eigene Dimension hinzugefügt.“
Emmy®-Nominee Maisie Williams aus „Game Of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer“ wurde als Rahne Sinclair besetzt, eine junge, religiöse Schottin, die sich in Wolfsbane verwandeln kann. „Ich wollte nicht, dass jemand anderes außer Maisie diese Rolle spielt. Sie war von Anfang an beteiligt, und in gewisser Weise habe ich ihr diese Rolle auf den Leib geschrieben“, sagt Boone.Rahne ist freundlich, umgänglich und kann sich in einen Wolf verwandeln, weshalb sie Wolfsbane genannt wird. Allerdings plagen sie deshalb große Schuldgefühle, weil sie glaubt, dass Gott sie wegen ihrer Fähigkeiten für böse hält. Und mit ihrer gleichgeschlechtlichen Liebe zu Dani Moonstar, Neuzugang im Milbury Hospital, kommt sie auch nur schwer zurecht.
„Josh hat mir viel über seine Erziehung erzählt, deshalb habe ich ihm blind vertraut, weil meine Figur ähnliche Erfahrungen wie er durchgemacht hat“, sagt Williams. „Ich fühlte mich in meiner Rolle also sehr sicher, obwohl ich natürlich nicht ihn, sondern jemand ganz anderen darstellte. Denn ich spürte, dass Josh genau wusste, worauf er hinaus wollte.“
Anya Taylor-Joy, bekannt aus THE WITCH, SPLIT und GLASS, spielt Illyana Rasputin, die Patientin, die sich von allen am längsten in der Einrichtung befindet, und an der Schnittstelle zwischen Gut und Böse, Unschuld und Verdorbenheit lebt. Als Magik besitzt sie die Fähigkeit, sich zu teleportieren.
Illyana ist eindrucksvoll, stur und manchmal regelrecht einschüchternd. Sie ist in Sibirien aufgewachsen, wo sie einen imaginären Drachen namens Lockheed schuf, der in der realen Welt aber als Sockenpuppe erscheint. „Lockheed ist ihr einziger Freund und einzige Familie, die sie seit ihrem achten Lebensjahr hatte. Also ein ungemein wichtiger Vertrauter, und jemand, der ihr Sicherheit gibt“, sagt Taylor-Joy.
Taylor-Joy ist die perfekte Verkörperung der mysteriösen und neurotischen Mutantin, die von allen Figuren sicher am verstörtesten ist. Als jemand, der als Kind entsetzlich gelitten hat, fällt es ihr schwer, Menschen zu vertrauen. Entsprechend hat sie sich die Ideologie zu eigen gemacht, dass sie auf sich selbst aufpassen muss und niemandem sonst trauen darf. „Das Publikum lernt sie als abweisend kennen, als nicht gerade warm und herzlich. Aber im Verlauf des Films versteht man, warum sie so wurde, und sieht es ihr nach“, sagt Taylor-Joy.
Sie sorgt mit ihrer Art andererseits für schlechte Stimmung unter den Patienten. Besonders zwischen Illyana und Dani herrscht nicht gerade Friede, Freude, Eierkuchen. „Illyana reagiert auf Dani bei ihrer Ankunft sehr abweisend“, erklärt Taylor-Joy. „Ich glaube, Dani und Illyana kommen aus ganz ähnlichen Situationen, gehen aber völlig gegensätzlich damit um. Dani ist sehr einfühlsam und offen und bereit, jedem zuzuhören, während Illyana sich komplett abkapselt und riesige Mauern um sich gebaut hat.“
„Sie ist wie Judd Nelsons Charakter in THE BREAKFAST CLUB“, sagt Drehbuchautor Knate Lee. „Sie legt sich immer und überall mit jedem an.“
Sam Guthrie alias Cannonball wird von Charlie Heaton gespielt, der vor allem durch seine Rolle als Jonathan Byers in der Netflix-Hitserie „Stranger Things“ bekannt ist. Sam stammt aus Kentucky und hat eine düstere Vergangenheit. Er musste die Schule abbrechen und in den Kohleminen arbeiten, um seine Familie zu unterstützen. Dabei verursachte er mit seinen Mutantenkräften eine Reihe von Todesfällen. Er ist bescheiden, umgänglich und bei allen anderen Patienten sehr beliebt. Die Fähigkeit, sich mit unglaublich hoher Geschwindigkeit durch die Luft zu begeben, brachte ihm den Namen Cannonball ein. Er ist als einziger Patient in Milbury davon überzeugt, dass er für sich und die Gesellschaft eine Bedrohung darstellt.
„Es ist ein Riesending für Sam, dass er diese Kraft besitzt, die er erstens nicht kontrollieren kann, und vor der er zweitens Angst hat“, sagt Heaton. „Er weiß, wie gefährlich sie sein kann, was ihm große Schuldgefühle bereitet. Denn jedes Mal, wenn die Kräfte auftreten, können sie tödlich sein. Er muss lernen, damit zurecht zu kommen.“
Henry Zaga („Teen Wolf“) aus Brasilien spielt den brasilianischen Mutanten Roberto da Costa, der auch als Sunspot bekannt ist. Roberto kommt aus einer sehr wohlhabenden Familie, hatte abereine sehr einsame Kindheit. „Seine Familie war nicht gerade liebevoll zu ihm, und seine Freunde haben sich hauptsächlich wegen seiner Herkunft mit ihm abgegeben“, sagt Zaga. „Er war also die meiste Zeit auf sich allein gestellt. Aber nicht nur, dass er damit zurechtkommen musste, unbeliebt zu sein und von den Menschen, die er am meisten liebte, nicht die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen, er war auch noch ein Mutant, was alles noch schlimmer machte.“
Als Sunspot verfügt er über Solarkräfte. Seine Eltern haben ihn nach Milbury geschickt, weil sie hoffen, dass er dort von seinen Kräften geheilt wird. Er sieht fabelhaft aus, ist charmant und kokett, aber über seine Mutantenkräfte spricht er ungern, fürchtet sich sogar davor, sie überhaupt einzusetzen. Genau wie die anderen vier Mutanten erlebt Roberto im Milbury Hospital sein persönliches Trauma noch einmal. Nach und nach, wie beim Häuten einer Zwiebel, kommt zum Vorschein, was wirklich in ihm steckt. Am Ende des Films stehen alle Mutanten zusammen, lassen ihre Schutzwälle fallen und begreifen, dass sie sich nur aufeinander verlassen können, auf niemanden sonst.
„Es ist eine extrem fesselnde Geschichte, weil die Figuren, so vielschichtig sind, und sie haben zu allem Überfluss auch noch Mutantenkräfte. Aber ich würde sie gar nicht einmal als Superhelden bezeichnen“, sagt Zaga. „Sie besitzen Kräfte, mit denen sie lernen müssen umzugehen, was die ohnehin schon problematische Phase des Erwachsenwerdens noch verstärkt.“
Laut Boone „benimmt sich Roberto wie ein skrupelloser Schürzenjäger und sagt geringschätzige Dinge, aber weil er charmant ist und gut aussieht, kommt er damit durch. Mit seiner ganzen Maskerade will er eigentlich nur den schrecklichen Schmerz verbergen, den er erlebt hat.“ Fehlt noch die Rolle der Dr. Cecilia Reyes, Aufseherin und Beschützerin der Mutanten in Milbury Hospital. Sie wird von der Brasilianerin Alice Braga (PREDATORS) verkörpert. Für die Schauspielerin war der Film eine großartige Erfahrung, da sie ausnahmsweise einmal die Älteste am Set war. „Die unbändige Energie meiner jungen Kollegen und Kolleginnen war so inspirierend“, sagt sie. „Sie kamen alle aus unterschiedlichen Orten. Es war eine sehr schöne Zusammenkunft verschiedenster Menschen, die aber mit THE NEW MUTANTS ein gemeinsames Ziel hatten.
Offizielle Homepage: www.20thcenturystudios.com/movies/the-new-mutants
Text / Fotos: © 20th Century Studios
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