Liz bekommt jede Frau ins Bett, aber verlieben kann sie sich nicht. Einmal im Jahr trifft sie sich mit ihren Freundinnen in einem Hotel am Meer, um ihren Geburtstag zu feiern. Doch diesmal ist alles anders. Liz ist schwer erkrankt, aber zu stolz, um über ihre Ängste zu sprechen. Als die attraktive und offenbar heterosexuelle Eva nach einer Autopanne bei den Frauen strandet, wettet Liz, auch sie verführen zu können. Bald nimmt sie Eva mit zum Tauchen und fährt mit ihr eng umschlungen auf dem Motorrad in den Sonnenuntergang. Ihr Spiel scheint auch diesmal aufzugehen. Bis sie merkt, dass sie mit Eva mehr verbindet als nur körperliche Anziehung...
In einer karibischen Strandidylle entwickelt die venezolanische Regisseurin Fina Torres behutsam und mit großer Sinnlichkeit ein vielschichtiges Drama um Freundschaft, Liebe und Trauer. Schauspielerin und Fotomodell Patricia Velásquez (The L-Word) spielt Liz als unwiderstehliche Verführerin, deren emotionaler Schutzpanzer allmählich zu bröckeln beginnt.
LIZ IN SEPTEMBER basiert auf dem US -amerikanischen Theater-klassiker Last Summer at Bluefish Cove (1980) von Jane Chambers, das als eines der ersten Dramen gilt, in dem lesbische Liebe offen thematisiert wurde. Ein bewegender Spätsommerfilm für jede Jahreszeit.
Fina Torres adaptiert den Theaterklassiker "Last Summer at Bluefish Cove" und erzählt in traumhaften Bildern von einer lesbischen Urlaubspension am Karibischen Meer.
Für Eva bricht eine Welt zusammen, als ihr Sohn Tommy stirbt. Der plötzliche Tod des eigenen Kindes stellt auch die Partnerschaft zwischen Eva und ihrem Ehemann in Frage - längst hat die trauernde Mutter bemerkt, dass ihr Gatte sie mit einer anderen Frau hintergeht. Aber handeln kann sie nicht, wie erstarrt ist Eva durch den traumatischen Verlust und scheint alle Kraft verloren zu haben. Bei einer Autofahrt entlang der Küste Venezuelas strandet Eva schliesslich aufgrund einer Panne in einer kleinen, idyllischen Urlaubspension: einem Ort, an dem sie eine Begegnung machen wird, die ihr Leben für immer verändert. In der Gesellschaft von sechs lesbischen Freundinnen, die hier in aller Abgeschiedenheit den Geburtstag des ehemaligen Models Liz feiern wollen, findet Eva Trost, neuen Mut und eine unerwartete Liebe.
Ein Theaterklassiker fürs Kino entdeckt
Vor mehr als 30 Jahren, im Dezember 1980, schrieb die Dramatikern Jane Chamber queere Theatergeschichte: Ihr Stück „Last Summer at Bluefish Cove“ feierte in New York City seine Weltpremieren und wurde eine der ersten erfolgreichen Mainstream-Produktionen, die auf vielschichtige und lebensnahe Weise von Homosexualität erzählten.
Nun hat die venezolanische Drehbuchautorin und Regisseurin Fina Torres („Woman on Top“) den Stoff für das Kino neu entdeckt. Trotz einiger kleiner Änderungen bleibt die Filmemacherin der gefeierten Vorlage erstaunlich treu und beweist damit, dass die von Chambers thematisierten Konflikte, wie Furcht vor dem Coming-out oder Untreue, nach wie vor aktuell sind.
Schöne Oberflächen
Es sind durchaus ernste Themen, die Torres in ihrer Tragikomödie auf behutsame Weise anspricht, doch der Ton bleibt immer leichtfüssig und gibt sich nie dem Melodramatischen hin. Leider verharrt das Drehbuch dabei zugleich an der Oberfläche, Konflikte und Figuren wirken stereotyp und in ihrer dramatischen Funktion allzu plakativ.
Immer wieder gelingt es Torres allerdings, sich von der Bühnenvorlage zu lösen und Bilder zu kreieren, die so wohl nur im Kino möglich sind: Anhand beeindruckender Unterwasseraufnahmen und einer traumgleichen Montage erschafft die Regisseurin wahre Seelenlandschaften, die präzisere Einblicke in das Innenleben der Figuren ermöglichen, es sie den Schauspielerinnen gelingen.
Doch zumindest eine Darstellerin schafft es, mit der starken visuellen Gestaltung und deren emotionaler Kraft mitzuhalten: Die Schauspielerin Patricia Velásquez („The L World“) als Liz bildet mit ihrer eindringlichen Performance das Herzstück des Dramas. Mit ihrem Spiel erdet sie den gesamten Film, der manches Mal zu sehr auf hübsche Schauwerte schielt und sich dabei allzu weit von der Realität entfernt.
Quelle / © - Text + Bilder Film-Info: Salzgeber & Co. Medien GmbH
Quelle / © - Text (Filmkritik) von queer.ch -
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