Blauer Himmel, rote Shorts, Muskeln und der wilde Ozean. Der Bondi Beach bei Sydney ist das Territorium von Lenny, fünfmaliger „Rettungsschwimmer des Jahres“, wie sein Vater vor ihm. Seine Teamkollegen himmeln ihn an, vor allem der treue „Meat“, dem die Badehose besonders eng sitzt. Dann taucht plötzlich Phil auf, rettet an seinem ersten Tag bereits ein Kind vor dem Ertrinken, gewinnt den LifesaverWettkampf und die Herzen der Männer.
Als Lenny dann noch merkt, dass sein neuer Konkurrent einen Freund hat, gerät seine Alphamännchen-Welt ins Wanken. Eine wilde Nacht voller Alkohol, verschwitzter Männerkörper und heißer Blicke endet für Lenny, Meat und Phil am Strand, wo Lenny endlich merkt, was mit ihm los ist.
Dean Francis´ greller Clip aus heißen Bildern und wilden Rhythmen ist eine aufreizende Satire über Männlichkeitskult und Testosteronstau. In diesen Bildern ertrinkt jeder, der sich nicht retten lässt!
Kopenhagen in den 1920er Jahren: Der dänische Landschaftsmaler Einar Wegener geniesst gemeinsam mit seiner Frau Gerda, die ebenfalls Malerin ist, ein unkonventionelles Künstlerleben. Daher zögert Einar auch nicht lange, als Gerda ihn eines Tages darum bittet, Modell für sie zu stehen – als Ersatz für eine verhindertes weibliches Modell. Mit überraschender Leichtigkeit gelingt es Einar dabei, eine Frau zu verkörpern: Er fühlt sich in dieser Rolle nicht nur sichtlich wohl, sondern beeindruckt Gerda so sehr, dass sie ihn „Lili“ tauft. Doch was Gerda anfänglich als Spiel begreift, wird für Einar mehr und mehr zu einer existenziellen Frage. Schliesslich fasst er den Entschluss, immer als Lili leben zu wollen, und möchte sich dafür sogar einer Reihen von riskanten Operationen unterziehen, bei denen sein Geschlecht angeglichen werden soll.
(K)eine wahre GeschichteLili Else Elvenes, besser bekannt als Lili Elbe, ist eine der ersten Personen, die sich unter der Aufsicht des Sexualforschers Magnus Hirschfeld in den 1930ern einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen hat. Damit gilt Lili Elbe zwar als eine wichtige Figur der queeren Geschichtsschreibung, aber dennoch ist nur wenig über sie bekannt und das bewegte Leben der Dänin wirft nach wie vor viele Fragen auf.
Tom Hooper, der sich als Regisseur von Filmen wie „Elizabeth I“ (2005) oder „The King’s Speech“ (2010) einen Namen als Spezialist für Historiendramen machen konnte, liefert mit „The Danish Girl“ nun allerdings keine Antworten auf ungelöste Rätsel. Sein Spielfilm basiert auf einem Drehbuch von Lucinda Coxon, welchem wiederum der gleichnamige Roman von David Ebershoff als Vorlage diente – ein Buch, das laut seinem Autor keine wahren Geschichte erzählt, sondern die Wirklichkeit lediglich als Fundament für eine fiktive Liebesgeschichte nutzt.
Ausgezeichnetes AusstattungskinoUnd so geht auch Hoopers aufwendig produziertes Drama sehr frei mit den Fakten um und setzt stattdessen ganz auf typisches Ausstattungskino aus Hollywood. Das ist zwar alles andere als wagemutig und dürfte vor allem diejenigen enttäuschen, die sich ein authentisches Porträt der Lili Elvenes wünschen oder sich in der Hauptrolle eine trans* Schauspielerin gewünscht hätten. Fernab solcher durchaus berechtigter Kritik macht „The Danish Girl“ seine Sache jedoch durchaus gut und unterhält auf hohem Niveau.
Neben Hoopers klarer, kunstvoller Regie sowie der stimmigen Ausstattung können besonders die Darsteller_innen überzeugen: Oscar-Preisträger Eddie Redmayne, der bereits einige Male mit Hooper zusammengearbeitet hat, verkörpert Lili Elbe mit Einfühlungsvermögen und vermeidet in seiner Performance ärgerliche Klischees. Nicht weniger gelungen ist Alicia Vikanders Auftritt als Gerda Wegener, für den sie bei den Academy Awards als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde. Vor allem im Zusammenspiel gelingt es Redmayne und Vikander ihren Figuren eine emotionale Tiefe zu verleihen, die diese tragische Liebesgeschichte letztlich so sehenswert macht.
Quelle / © - Text + Bilder Film-Info: Salzgeber & Co. Medien GmbH
Quelle / © - Text (Filmkritik) von queer.ch -
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