
Gesicht zur Wand
In Stefan Weinerts angemessen zurckhaltendem und berhrendem Dokumentarfilm 'Gesicht zur Wand' (2009) erzhlen fnf Menschen von ihren persnlichen Erfahrungen mit der Staatssicherheit der DDR nach einem gescheiterten Fluchtversuch. Fnf Erzhlungen, die fr die Erfahrungen von insgesamt 72.000 inhaftierten Republikflchtlingen stehen, in denen sich die unmenschlichen Methoden der DDR-Staatssicherheit enthllen. Voller Anteilnahme lsst dieser Film seinen Protagonisten Zeit, nur wenige Bilder lenken im ruhigen Rhythmus des Erzhlten von den persnlichen Erinnerungen ab, lassen hier und da die Mglichkeiten zum Luftholen und Durchatmen zwischen all den ungeheuerlichen Dingen, die zur Sprache kommen. Anne K., Catharina M., Mario R., Andreas B. und Lothar R. haben sich zum Teil gegen innere Widerstnde dem Regisseur Weinert und seinem Team geffnet, haben Vertrauen gefasst, sind noch mal an die Orte ihrer Gefangenschaft zurckgekehrt und sprechen offen ber die entwrdigenden Erlebnisse, die sie bis heute stark beschftigen. 'Gesicht zur Wand' ist aber auch ein Film ber Verdrngung ber Tter, die ihre Opfer berwacht, bespitzelt, ihrer Freiheit beraubt, psychisch und krperlich geqult und nicht selten lebenslang traumatisiert haben, ohne sich nach 1989 dafr rechtfertigen zu mssen...Die Deutsche Film- und Medienbewertung 'FBW' ber Stefan Weinerts Dokumentarfilm: "Bis ins Mark erschttern die fnf Schicksale von inhaftierten DDR-Brgern, die fr eine Gruppe von 72.000 ehemals inhaftierten DDR-Republikflchtigen oder 250.000 politisch inhaftierten DDR-Brgern stehen. Auergewhnlich offen berichten sie von ihrem Kampf mit dem Regime und den erschreckenden Bedingungen der Haft und den Verhrmethoden. So werden in diesem sensiblen Dokumentarfilm, der ganz nah an seinen Zeitzeugen bleibt, offene Wunden und seelische Verletzungen ans Licht gebracht, die allen ein normales, Angst freies Leben unmglich machen. Der Film bleibt an seinen Zeitzeugen, fngt ihre Regungen auf, ist stets stringent und gradlinig und vermeidet jede berflssige Ergnzung oder jegliches belehrendes Material. Diese klare Form der Erzhlung, der sorgfltige Umgang mit den Menschen, ist eine der vielen Qualitten dieses auch in seiner klugen Montage bemerkenswerten Zeitdokuments. Fnf einzigartige Facetten eines Alltags von Folter, Grausamkeiten und Verletzungen der Menschenwrde, in einem denkwrdigen filmischen Beitrag, der nicht richten, provozieren oder aufklren will, sondern im besten Sinne ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte dokumentiert und dem Zuschauer nher bringt."
...mehr Info´s