Wer sich nach einem Landurlaub fernab aller Hektik sehnt, findet für sich und seine Familie im Reiseland Brandenburg ideale Bedingungen: Zahlreiche ländliche Quartiere, ein großes Angebot an Aktivitäten von Radfahren bis Wandern und weite intakte Landschaften. Ein Drittel der Fläche steht unter Naturschutz.
„Landtourismus in Brandenburg bietet viele Möglichkeiten für Urlauber und ist mehr als Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern“, betont Stefanie Patron, Geschäftsführerin von pro agro. Der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin ist für den Landtou-rismus zuständig. Patron: „Unter dem Begriff ländlicher Tourismus erfas-sen wir auch Angebote von Ferienhäusern und -wohnungen kleiner An-bieter.“ Einige Gastgeber spezialisieren sich auf Kneipp-Urlaub auf dem Lande.
Beim klassischen Urlaub auf dem Bauernhof können Gäste auf dem Hof helfen und Urlauberkinder dürfen nach Herzenslust Tiere streicheln. Auch Übernachten im Heu ist möglich. Fast jede fünfte Urlauberübernachtung in Brandenburg hängt mit Landtourismus zusammen. Insgesamt haben sich 200 Übernachtungsbetriebe dem Landurlaub verschrieben. Auch Reiterhöfe bieten teilweise Ferienwohnungen an.
Mit Reittourismus rings um Berlin profiliert sich das Reiseland im ländli-chen Tourismus. Die Zahl der Reitpferde wird auf 36.000 geschätzt. 300 Reiterhöfe freuen sich auf Besucher, wobei 80 von ihnen von pro agro aktiv vermarktet werden. Die zweite Spezialisierung, mit der sich Land-tourismus in Brandenburg von den anderen ostdeutschen Bundesländern unterscheidet, sind die 800 Obstbauern des Landes. Zur Freude vieler Tagesbesucher und Urlauber arbeiten sie nach dem Huckleberry-Finn-Prinzip: Sie lassen die Besucher das Obst selbst pflücken und für die Ernte zahlen.
„Reiten, Obst selbst pflücken, in Hofläden einkaufen, Dorffeste feiern, in Landgasthöfen regionale Spezialitäten probieren, ländliche Kultur ken-nenlernen, das alles und noch viel mehr ist Landurlaub in Brandenburg“, schwärmt Patron. Zum „noch viel mehr“ gehört jeglicher Wassersport, schließlich ist Brandenburg das Land der Seen: Über 3.000 Seen besitzt das Land.
Um viele Seen führen Wanderwege. Ein ausgezeichnet beschildertes Wander- und Radwege-Netz durchzieht Brandenburgs Reisegebiete. Das Wanderangebot für Anfänger, Fortgeschrittene und ehrgeizige Wanderer ist groß. 15 Nationale Naturlandschaften und acht Regionalparks, die in der Peripherie um Berlin entstanden sind, verschaffen dem ländlichen Tourismus im Reiseland Brandenburg einen unschätzbaren Trumpf. Eini-ge Beispiele: 380 Kilometer lang ist die 66-Seen-Wanderung. Dieser Wanderweg demonstriert die Gewässervielfalt und führt Urlauber und Tagesausflügler durch alle Regionalparks der stadtnahen Kulturland-schaften sowie die angrenzenden Naturparks Barnim, Dahme-Heideseen und Nuthe-Nieplitz. Im östlichen Schlaubetal wird eine Wanderung durch das „Tal der Mühlen“ arrangiert, neben der größten zusammenhängen-den Heidefläche des Landes. Die Prignitz lädt zur „Wandertour durch das Rambower Moor“ ein; ein „wildromantisches Areal“ versprechen Wander-führer im Muskauer Faltenbogen in der Niederlausitz.
„Rund um die Potsdamer Havelseen“ ist Titel und Thema einer weiteren Wanderung, und der „Storchenwanderweg“ führt rund um den Beetzsee im Havelland. Auf dem Europäischen Fernwanderweg E10 lässt sich die Niederlausitz erkunden. Die Wanderung „Auf den Spuren der Spreewald-gurke durch den Spreewald“ widmet sich der brandenburgischen Delika-tesse. Die bei Skatern und Radlern beliebte Fläming-Skate, Europas ers-te und größte Inline-Region in Teltow-Fläming, bietet auch Rollstuhlfah-rern die Möglichkeit, ungestört und ausgiebig die reizvolle Landschaft aktiv zu genießen.
In der Uckermark, jüngst als Sieger des Bundeswettbewerbes Nachhalti-ge Tourismusregionen hervorgegangen, können Wanderer unterschied-lich lange Tages- und Mehrtagestouren allein mit dem Esel unternehmen. Kombiniert mit Übernachtungen auf kleinen Bauernhöfen und Höfen mit traditionellem Handwerk, wie Buchbinderei, wird das Landleben intensiv auf der Reise erlebbar.
Der Fläming zwischen Berlin und Sachsen-Anhalt ist eines der hervorra-gendsten Wandergebiete Brandenburgs. Wanderer schätzen den Natur-park Hoher Fläming, die Region Niederer Fläming, das Baruther Urstrom-tal, den Westfläming und den Vorfläming, die Nuthe-Nieplitz-Region und Teltow. Da der Fläming ein derart hochkarätiges Wandergebiet mit einer abwechslungsreichen Natur- und Kulturlandschaft ist, fand dort im ver-gangenen Jahr unter anderem der 112. Deutsche Wandertag statt.
Der Hohe Fläming ist als Naturpark eines der Naturschutzgebiete Bran-denburgs. Das Land besitzt einen Nationalpark, drei UNESCO-Biosphärenreservate und elf Naturparks.
Seit knapp vier Jahren koordiniert pro agro ein Projekt zur Förderung der Besucherzentren in den 15 Großschutzgebieten des Landes. Ziel ist es, die Bekanntheit der Besucherzentren als Tore zu den Großschutzgebie-ten zu fördern und auch Landurlauber auf sie aufmerksam zu machen. Dabei bleiben diese völlig selbständig in ihrer Trägerschaft und auch ihrer Arbeit. „Gemeinsam wollen wir die Besucherzentren mit ausgewählten Angeboten wie GPS-Erlebnistouren und gemeinsamen Veranstaltungen vermarkten“, erklärt pro agro-Chefin Patron.
Die Besucherzentren arbeiten eng mit den Touristinformationen zusam-men, an einigen Standorten sitzen Touristinformation und Besucherin-formation sogar unter einem Dach. Für Patron und ihre Mitstreiter bilden die Besucherzentren einen „nicht zu unterschätzenden Angebotsbaustein für Urlaub auf dem Lande in Brandenburg“.
Quelle /(c): Text - pro agro Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.