Als Grundlage der Numerologie können u. a. zahlreiche aus der Natur abgeleitete kulturelle oder religiöse Bedeutungen von Zahlen betrachtet werden, z. B. die sieben Tage der Woche (aus den Mondphasen abgeleitet) oder die zwölf Monate von den 12 Sternbildern des Tierkreises. Die Zahl Zehn hat für den Menschen schon aufgrund der Anzahl der Finger eine grundsätzliche Bedeutung.

Aus mathematisch-naturwissenschaftlicher Sicht gilt die Numerologie weithin als Pseudowissenschaft. Der holländische Astronom Cornelis de Jager zeigte in einer Parodie auf die Numerologie („Radosophie“), dass er aus den Maßen eines holländischen Damenfahrrads allerlei Konstanten aus der Physik und Astronomie errechnen konnte. Grundlage der Numerologie ist die Tatsache, dass im Verlauf der menschlichen Geschichte sehr viele Verknüpfungsmöglichkeiten von Zahlen mit Ereignissen, Gegenständen, Menschen und was sonst noch vorstellbar ist, entstanden sind. Darum ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man zu jeder beliebigen und nicht all zu großen Zahl Bemerkenswertes zusammentragen kann.
Wenn nun alles zu einer Verknüpfung zwischen Ereignissen und Zahlen passende herausgegriffen und alles nicht passende ignoriert wird, entsteht der Eindruck, dass diesen Zahlen eine besondere Bedeutung zukäme. So kann zum Beispiel bei der Anwendung der Numerologie aus dem eigenen Namen eine bestimmte Bedeutung herausgelesen werden.
Die Numerologie geht von verborgenen Zusammenhängen aus, die es erlauben sollen, von Zahlen auf Tatsachen zu schließen. Das ist eine unzulässige Umkehrung von Beobachtung. Aus Beobachtung von Tatsachen können sich Erkenntnisse ergeben, die Zahlen enthalten. Von wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgehend, lassen sich beispielsweise für bestimmte Zahlen besondere Eigenschaften feststellen.
Zahlen mit hervorgehobener Bedeutung gibt es auch in der Musik, Kunst und der Ästhetik, häufig aus empirisch nachvollziehbaren Gründen. Auch ergeben sich aus der Dimensionalität des Raumes, in dem wir leben, für bestimmte Zahlen besondere Bedeutungen. Im Bereich vieler kleiner Zahlen führten Erfahrungen (etwa: Wieviele Dinge kann sich ein Mensch gleichzeitig merken?
Was ist die ideale Gruppengröße von Organisationen in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung?) zur Bevorzugung bestimmter Zahlen. Die hier vorliegenden Verhältnisse zwischen Zahl und Tatsache sind jedoch erklärbar und keine Geheimlehren.