Daten und Fakten zur Osteoporose
Derzeit sind etwa 4-6 Mio. Bürger in Deutschland an Osteoporose (Knochenschwund) erkrankt. Die Gesamtzahl der osteoporosebedingten Frakturen innerhalb der Europäischen Union beträgt jetzt schon mehr als 1 Mio. pro Jahr, davon etwa 400.000 Knochenbrüche des Oberschenkelhalses und 400.000 Handgelenksfrakturen.
Die Gesamtzahl wird bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf mehr als 2 Mio. steigen (EU-Report zur Osteoporose). Frakturen, die die Patienten häufig pflegebedürftig und immobil werden lassen.
Von der WHO wurde Osteoporose bereits auf die Liste der 10 wichtigsten Erkrankungen, die es zu bekämpfen gilt, gesetzt.
Osteoporose ist eine Knochenstoffwechselstörung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine
Störung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist. Es besteht ein Missverhältnis
zwischen der Leistung der knochenaufbauenden Zellen, den Osteoblasten und den Knochenfresszellen,
den Osteoklasten. Die Folge eines übermäßigen Knochenmasseverlustes ist eine erhöhte
Knochenbrüchigkeit und de facto ein erhöhtes Frakturrisiko.
Betroffen sind vor allem Frauen in oder nach den Wechseljahren. Jedoch erkranken immer mehr junge
Menschen ebenso wie Männer.
Ja sowohl durch entsprechende Ernährung, Bewegung wie auch eine medikamentöse Therapie kann man der Osteoporose erfolgreich entgegenwirken. Vor allem können die gefürchteten Knochenbrüche vermieden werden.
Bewegung stärkt KnochenErkrankungen des Knochenbaus zählen mittlerweile neben Stoffwechselstörungen und Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen zu den Volkskrankheiten. Immer mehr Menschen leben mit der Diagnose Osteoporose. In Deutschland sind es aktuell etwa 6 Millionen Betroffene, mit der Prognose einer Verdoppelung bis zum Jahr 2020. Pädiater beobachten aber auch bei Kindern und Heranwachsenden, dass die für die Stabilität des Skelettsystems notwendige Knochenmasse entweder nicht genügend gebildet wird oder aufgrund chronischer Erkrankungen abnimmt. Ursache hierfür seien vor allem mangelnde körperliche Bewegung in Verbindung mit Adipositas, dokumentiert eine Studie unter Professor Dr. Eckhard Schönau, Universität Köln, gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund.
Der Bewegungsapparat (Knochen, Sehnen, Gelenke und Muskeln) ist dazu da, um sich gegen die Schwerkraft zu behaupten und sich fortzubewegen. Bei jeder Bewegung übertragen die Sehnen den Zug und Druck der Muskeln auf die Knochen. Dieser physikalische Reiz motiviert die Knochenzellen, neue Knochenmasse aufzubauen, egal, ob die jeweiligen Personen 20 oder 80 Jahre alt sind. Wer nicht trainiert, verliert etwa fünf bis zehn Prozent Muskelmasse pro Lebensjahrzehnt, das bedeutet ebenfalls einen Verlust an Knochenmasse. Knochen und Muskeln sind nach Form und Funktion ein voneinander abhängiges System.
Für Osteoporose-Patienten mit einer reduzierten Knochendichte sind eine knochengerechte Ernährung und eine medikamentöse Therapie (Calcium und Vitamin D als Basistherapie sowie ggfs. eine ergänzende individuelle Therapiemaßnahme) zwei wichtige Säulen des Behandlungskonzeptes. Die dritte, ebenso wichtige, Säule der Maßnahmen ist die Bewegung.
"Physikalische Maßnahmen, Sport und allgemeine körperliche Aktivität sind nicht durch medikamentöse Maßnahmen zu ersetzen", so Professor Schönau.Das Skelettsystem passt sich an die Maximalkräfte der Muskulatur an. Zur gezielten Stimulation der Knochenmasse beziehungsweise zur Erhöhung der Knochenfestigkeit sind gewichtsbelastende Sportarten, also Übungen, die gegen die Schwerkraft gerichtet sind, empfehlenswert: z.B. Treppensteigen, Laufen, Bergwandern, vorsichtiges Gewichtheben und Sprungübungen..
Patienten mit bestehender Osteoporose sollten sich jedoch vorher einer ärztl. Untersuchung unterziehen und dann nur nach physiotherapeutisch geprüften Bewegungsprogrammen trainieren. Empfehlenswert sind insbesondere Osteoporose - Selbsthilfegruppen des BfO, die an vielen Orten in Deutschland wöchentlich ein spezielles Funktionstraining unter Leitung eines auf Osteoporose geschulten Übungsleiters anbieten.
Quelle - Text / Osteoporose: © Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) Dachverband für Osteoporose Selbsthilfegruppen